Samstag, 28. Mai 2016

Keep the memorie but don't go back!

Am Mittwoch hatte ich meinen letzten Arbeitstag, den ich nicht mehr gearbeitet habe, da ich dank dieser unglaublichen Verkündigung sicher nicht noch einen Tag mehr Depp vom Dienst bin. Donnerstag morgen habe ich dann mit Brandon noch eine Diskussion angefangen. Entschuldigung, da werden mir 50 Dollar die Nacht berechnet und dann wird noch versucht die Steuern zu drücken, ist ja wohl klar, dass ich das nicht so akzeptiere. Die ganze Nacht habe ich mich aufgeregt darüber, dass ich wieder nicht genug Mut hatte, mich gleich zu wehren. Wie so ein kleine Kind habe ich es akzeptiert. Irgendwann muss ich doch mal selbständig werden. Ich beschloss, am nächsten Morgen wäre es soweit! Habe meinen ganzen Mut zusammengekratzt und gesagt ich bin nicht bereit so viel zu zahlen. Zitternd wie Espenlaub. Hätte nicht gedacht das es so hart sein kann, einfach nur um sein Recht zu kämpfen. Brandom war wie eine Furie. Sein Gesichtsausdruck sah aus wie immer, aber kaum fing er an zu reden, kam der Drache heraus. WTF!  Ich habe noch nie eine Person gesehen, die genau gleich aussieht wenn sie sauer und wenn sie nicht sauer ist. Wie eingefrohren er ist ....
Wollte mir erzählen, dass ich nicht gut genug wäre und das alle andere Backpacker viel weniger bekommen würden, das er nur das richtige tun wollte mit mir und fair sein will mit mir. Ja, das tut doch gut das zu hören... Mein Selbstbewusstsein sank mit jedem seiner Worte, aber aufgegeben hab ich nicht. Man ich bin stolz auf mich, ich konmte sie auf 20 die Nacht herunterhandeln. Dank John, dieser meinte die ganze Zeit zu Brandon, er soll sich beruhigen und nicht diskutieren. Brandon wurde also verboten zu antworten und ich konnte schön sagen was ich davon halte. Ja, das ist vielleicht nicht fair, aber wenn man sich mit geschätzten 27-30 noch von seinem Vater das Reden verbieten lässt, dann ist man vielleicht doch nicht so Erwachsen wie man denkt.... und offensichtlich kennt John seinen Sohn.... Zurück in meinem Zimmer konnte ich die Tränen dann nicht mehr zurückhalten... zitternd und heulend lag ich im Bett und alles wegen 160 Dollar. Er will fair sein mit mir und versucht dann tatsächlich ein paar cent an mir zu sparen. Ich weiß ja nicht in wiefern das fair sein soll, aber man muss ja aich nicht alles verstehen. Warum ich geweint habe weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich kam mir einfach in dem Moment so schrecklich vor. Ja, ich jatte ein schlechtes Gewissen dass ich einen Aufstand gemacht habe. Scott der Arbeiter hat mir dann aber ein paar nette Geschichten erzählt und meinte auch zu mir, er hat sich schon gewundert, dass die Arbeiter nie ein 2. Mal zurück kommen... na, das wundert mich jetzt irgendwie garnicht!! Brandon verabschiedete sich dann später von mir und meinte, es war wohl seine Schuld... Das sah ich als versuchte Entschuldigung an und meinte, jo nice to meet you. Einen Handschlag und er war weg. Ha leckomio... Die Kratzbürste werde ich auch keine Sekunde vermissen...

Verabschiedung war mit allen so lala. Nur von Scott habe ich mich richtig verabschiedet, der ist auch cool!! Und von meinem Hund. Nicki, der arme, saß laut Scott den ganzen restlichen Tag bis in die Nacht vor meiner Zimmertüre und hat auf mich gewartet. Mein treuer Spielbuddy.

Dann ging es los, zum MC Donalds. Ist ja schon fast peinlich, aber nachdem man tagelang kein Internet hat ist es einfach ab und zu schon ganz nett wieder etwas seine soziale Kontakte zu pflegen. Dann ging es zu James... Dem habe ich gleich erzählt wie toll es auf meiner Farm war und der hat mich total aufgebaut. Er meinte, das ich bei ihm voll gut war, den Traktor ja besser kannte als er selber am Ende und das jeder Traktor anders ist und es immer Zeit braucht bis man sich an alles gewöhnt hat. Er konnte sich nicht vorstellen, dass das gerechtfertigt war. Außerdem meinte er, das seine Freundin und seine Mutter und alle Leute immer nach mir fragen wie es mir geht und ich bei allen einen guten Eindruck hinterlassen habe. Das war richtig aufmunternd und es hat sich bei ihm auch ehrlich angehört. Gleichzeitig hat Scott mir noch geschrieben dieser konmte es auch nicht verstehen und entschuldigte sich sogar dafür dass die Familie so war zu mir und das obwohl er ja nur dort arbeitet. Dann bin ich nach Shepparton, den den ganzen Weg nach Melbourne wollte ich nicht mehm am Stück fahren weil das sind schon mal gute 6 Stunden Fahrt, ich hatte ja keine Eile, also reichen 3 Stunden Fahrt auch.

Außerdem wollte ich noch ein letztes Mal in das Camp in dem vor wenigen Wochen ein neuer Abschnitt meiner Reise, wie ich es bezeichnen würde, angefangen hatte. Es ist vielleicht komisch, aber in meinem Kopf ist meine Reise in "Kapitel"eingeteilt. 2 Wochen cairns, die ich fast vergessen habe und eher als "Probezeit" ansehe Westaustralien bis Tassi, meine Zeit mit George und Franzi und dann Shepparton bis Melbourne, meine Arbeit auf den Farmen. So wollte ich dieses Kapitel abschließen indem ich ein letztes Mal nach Shepparton gegangen bin. Doch, das war keine Gute Idee. Angekommen war es stockdunkel und ich todmüde. Die Leute kannte ich sowieso nicht mehr und ich war auch nicht wirklich in der Stimmung jetzt noch groß Leute kennenzulernen. Also ging ich gleich ins Bett. Am nächsten Morgen sah ich das Camp bei Tageslicht. Dort, wo einst unser 'Wohmzimmer' war, war eine große Müllablagerung, Dreck, Paletten, Bierflaschen.... Die Planen, die wir gekauft haben waren weg, hatten sich wohl andere gekrallt und es sah nicht aus als hätte hier jemals soetwas wie ein gemütliches Wohnzimmer gestanden. Ich war ja nicht gerade lange in Shepp, nur 2 Wochen und was ich von Mana und Falk gehört hatte, war die Zeit als ich weg war noch ziemlich cool. Meine Shepparton Erinnerung ist dementsprechend kürzer und während ich fand, die 2 Wochen war DIE ZEIT,  war für Mana, Falk und Roman DIE ZEIT erst als ich leider schon weg war. Sie konnten also garnicht verstehen, dass es mich so getroffen hat, als ich das Chaos sah. Teilweise wurde es wohl von ihnen schon so hinterlassen teilweise von den 'Nachbesitzern' so verursacht...

Der Anblick hat mich wirklich getroffen. Ich hatte die Erinmerung und ein kleines bisschen den Wunsch, dass alles noch so ist, wie es war als ich gegangen bin, so als wäre ich nie weg gewesen. Die Leute waren schon weg, es war also nicht möglich, aber dann noch dieses Chaos zu sehen hat mir echt etwas das Herz gebrochen. Ja, ich bereue, dass ich zurückgegangen bin. Wo immer wir gute Erinnerungen gesammelt haben, wo immer es schön war mit anderen, was immer wir erlebt haben, Erinnerungen sollten Erinneringen bleiben!! Wir können versuchen, diese wieder Aufleben zu lassen, wieder zurück gehen, doch es wird nie mehr so werden wie es einmal war. Und das ist gut, denn dann können wir neue Erinnerungen machen. Doch für mich wird Shepp eine Erinnerung bleibem, zu der ich so schnell nicht mehr zurück gehen möchte!!!

Tschüss wundervolle Zeit ich verabschiede mich mit einem weinenden und einem Lachenden Auge.

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