Dienstag, 29. September 2015

Big Kev, Janina und die Sache mit dem Whipper snipper

Besuch hatten wir ja jede Menge, da war es irgendwann auch einmal an der Zeit, das wir unser wohl behütetes Nest verlassen und uns auf den Weg machten, andere zu Besuchen. George erzählte mir von einem Mann in Wagin, der ebenfalls eine deutsche Backpackerin hat. Er erzählte mir, dass alle ihn Big Kev nennen, warum, das sollte mir dann später noch klar werden.

Da ich die erste Woche ziemlich schüchtern war, -ganz Neue Seite von mir- und George sehr darüber besorgt war, das ich mich langeweile sind wir an einem Tag ganz spontan zu Big Kev nach Wagin gefahren. Angekommen empfing mich ein riiießen Mann, knapp 2 Meter und dazu noch relativ stämmig. Gute 150 Kilo bringt der Herr sicher auf die Waage. Und eine aufgedrehte, verrückte, lebensfrohe Deutsche Backpackerin, die ziemlich deutlich zu erkennen gab, dass sie der Boss im Haus ist. Ihr glaubt garnicht, wie schön es ist, deutsch zu reden nachdem man einmal eine Woche lang nur Englisch reden konnte. Sie ist schon seit einem Jahr in Australien und arbeitet dort eigentlich nur, um ihre Tage für das 2. Jahresvisum zu bekommen. Dafür muss man nämlich 88 Tage gearbeitet haben. Mit ihr habe ich dann ziemlich lange geredet. Ich habe sie gefragt, wie bei ihr der Alltag so abläuft und vor allem, was sie im Haushalt alles macht.

Mein lieber George hatte nämlich als ich angekommen bin im Wohnzimmer einen Sessel, auf den er seine ganze saubere Wäsche geschmissen hat. Von dem Sessel war nicht mehr ganz so viel zu sehen und nach jedem Mal Wäsche waschen wurde der Berg größer und größer. Ich habe mich anfangs nicht getraut, die Wäsche zusammen zu legen, da ich nicht wusste, ob er das wirklich wollte. Nicht jeder mag es, wenn man seine Privatsphäre stört.

Janina, die deutsche Backpackerin erzählte mir dann, dass sie anfangs auch noch etwas zurückhaltend war und jetzt mittlerweile den ganzen Haushalt schmeißt. Auch erzählte ich ihr von unserem Ersten Mal einkaufen und davon, das George mich fragte, was wir bräuchten. Sie lachte und meinte, ja anfangs da wäre sie auch noch etwas zurückhaltend gewesen, mittlerweile ist Big Kev derjenige, der mit dem Wagen neben ihr her läuft und sie reinschmeißt, was sie brauchen. Das Gespräch mit ihr war sehr aufschlussreich und motivierend.

Wir saßen dann noch draußen vor dem Haus und haben - ganz nach Australischer Tradition - Bier getrunken. Ich, die ja kein Bier mag, habe mindestens eine Stunde an meinen 250 Millilitern herumgenuckelt. Big Kev, der es liebt Geschichten zu erzählen und aus allem eine Story machen kann, musste uns gleich noch die neuste Story von seinem Backpacker erzählen:

Die liebe Janina wurde nämlich beauftragt, mit dem Whipper snipper (Fadenmäher) den Rasen zu mähen. Das arme Mädchen hat davor noch nie einen Fadenmäher bedient und wusste nicht, wie der funktioniert. Bis Kev erzählte, er hätte eine halbe Stunde nachdem er sie losgeschickt hatte geschaut, wie weit sie den wäre und sie stand immer noch am gleichen Fleck wie davor. Der Grund: Es war kein "Faden" mehr vorne eingespannt. Janina hatte also eine halbe Stunde lang mit dem Fadenmäher ohne Faden versucht das Graß zu mähen. Quasi mit dem blanken Metallteil. Janina hatte sich innerlich schon aufgeregt, da sie davor noch zum Spaß gemeint hatte, sie könne den Rasen auch mit der Schere schneiden. Während der Ersten halben Stunde mühevollem Versuchen dachte sie schon daran, dass sie mit der Schere wirklich schneller gewesen wäre als mit diesem "komischen Australischen Konstukt"

Natürlich wurde sie dafür den ganzen Abend lang aufgezogen.

Später sind wir noch nach Wagin in den Pub gegangen, welcher ca 500 Meter  von Kevins Haus entfernt ist. Das Erste Mal in einem Australischen Pub. NATÜRLICH sind wir gefahren, … Hier läuft kein Mensch. Habe schon gesagt, schade, dass im Haus nicht genug Platz ist, vom Bett zum Klo ist es schon echt ein weiter Weg.

Die Tage hier sind genauso Abwechslungsreich wie wundervoll und ich kann gut verstehen, warum viele ein Jahr Australien empfinden als wäre es eine Woche gewesen.

Sonntag, 27. September 2015

Bunburry, Deutschland ist ein Dorf...

Sonntag ist mein freier Tag. Sozusagen…. Aber in Australien wird das mit dem Wochenende ja nicht so streng gesehen. Hier haben auch Sonntags alle Läden offen. Und wenn sie hier nicht offen haben, dann hat 100 Kilometer weiter einer offen, kein Problem, da fährt man schnell hin ….

Auf jeden Fall hat George dann gemeint, wir gehen am Sonntag einkaufen. Ein Kumpel (Mike) hat eine Frau die in Bunburry wohnt mit den Kindern (Ist in Australien normal, das die Frau irgendwo ein Haus hat und viel Farmer sind nur am Wochenende auf der Farm oder am Wochenende in der Stadt … Dieser hat George dann ein paar Läden empfohlen. Wir sind also losgefahren. Ca 2 Stunden Fahrt ist es von uns nach Bunbury.Leute, mal ehrlich, wer würde von euch 2 Stunden fahren um Lebensmittel shoppen zu gehen? In 2 Stunden fährt man in Deutschland durch 500 Ortschaften und Städte und ist schon durch halb Deutschland durch …. Das fährt man hier zum Einkaufen. Und davon sind wir auf der ganzen Strecke vielleicht 5 Mal abgebogen und 10 Autos begegnet. Der Rest war gerade aus fahren… Doch glaubt mir, auch nach einer Stunde habe ich mich noch lange nicht satt gesehen.

Unterwegs sind wir an einer Kohlenmiene vorbeigefahren. WOW, riesen Flächen werden mit riesen Maschinen einfach plattgemacht….. Habe versucht ein Paar Bilder zu machen….




 
In Bunburry angekommen war es dann schon 12:00 Uhr und wir hatten Hunger. Wir fuhren zum nächsten Mägges, das 1. Mal MC Donalds seit ich in Australien bin *-* WUHUUUU!

Das ist etwas anders als bei uns, aber Big Mac haben sie überall, sehr zu meiner Freude. Ich bin dann natürlich gleich wieder aufgefallen, denn Fräulein wollte Ketchup zu ihren Pommes. Australisches Englisch ist aber nicht immer gleich wie das "normale Englisch". So schaute mich der Typ an der Kasse ganz komisch an, als ich fragte, ob ich Ketchup haben könnte. George meinte dann "Tomato sauce" … Dann verstand er es. Der Witz war aber, auf der Packung stand groß "Ketchup" drauf. Australier sind auch nicht die hellsten he….

PS: Chips heißen in Australien auch "Chips" da sagt kein Mensch "Chrisps" wie man es in der Schule immer gelernt hat…. Bullshitt…

Das Essen haben wir dann mitgenommen, denn Bunburry ist direkt an der Küste. Wir hatten also unser  Mittagessen schön am Strand:



 
Wie ihr sehen könnt, habe ich die PERFEKTE Hose an, um am Strand den Wellen entgegen zu laufen…. Meine Hose, die sich nicht wirklich hochkrempeln ließ, war nachher bis zu den Knien nass… Na wunderbar!!!

Später sind wir dann noch an eine andere Stelle vom Strand gewesen, an der wir ein Schild gefunden haben:
 

 
Das haben wir natürlich gleich gemacht… NICHT… Wir sind natürlich artig auf der rechten Seite des Schildes geblieben und haben die schöne Aussicht genossen und das schöne Wetter….
 








 































 






 












 
Danach waren wir dann endlich Einkaufen, allerdings waren wir so spät dran, das manche Läden schon geschlossen haben… Wir waren dann an einem Farmer Market, der ganz viele frische und vor allem relativ billige Sachen hatte.

Danach fuhren wir noch weiter zu einem Stausee. Das sah WUNDERSCHÖN aus! Ich habe George dann überredet, das wir laufen, da er versucht hat, bis zum letzten Ende zu fahren. Unten angekommen versuchte ich dann in das Wasser zu klettern, was evtl nicht ganz so erlaubt war, aber es war zu verlockend… Nach einer kurzen Diskussion und etwas Wiederstand fogte George mir dann allerdings. Ins Wasser ging dann aber nur ich. Zu viel Angst… :)

Bis ganz nach hinten habe ich mich aber auch nicht getraut, das war echt rutschig und ins Wasser fallen war so mit das Letzte, was ich wollte…

Auf dem Heimweg fanden wir ein Schild, das zu einem Honeymoon lake führte. George meinte, wir sind nicht verheiratet, wir dürfen da nicht hin…. Wir wollten dann aber trotzdem hin,, konnten es aber leider nicht finden…. Also dann aber endgültig heim …. Schließlich war es schon Dunkel. Was für eine coole Art, einkaufen zu gehen.